Rezension zu »Windstärke 17« von Caroline Wahl
»Und ich weiß, dass es mir eigentlich gar nicht gut geht. Ich weiß, dass in mir alles kaputt ist und bald explodiert.« Ein alter verschrammter Hartschalenkoffer, ein paar wenige Lieblingsklamotten, ihr MacBook, das all ihre Geschichten enthält, und jede Menge Wut, Verzweiflung und einem sie zerfressenden Gefühl von Schuld. Mehr hat Ida nicht im Gepäck als sie sich aufmacht und der Kleinstadt den Rücken kehrt. Es ist eine Flucht, vor sich selbst und der Welt. Denn Abschiede fallen Ida schwer. So schwer, dass sie es nicht über sich gebracht hat und vor zwei Monaten die Beerdigung ihrer Mutter verpasst hat. Eigentlich soll sie zu Tilda, das Zugticket reicht bis nach Hamburg. Doch der Wutklumpen in ihrem Bauch richtet sich vehement auch gegen ihre große, eigentlich geliebte Schwester; die Distanz zwischen den beiden seit einiger Zeit nicht mehr nur räumlichen Ursprungs. So wählt Ida den Zug, der am weitesten weg ist von allem, das sie kennt. Und landet auf Rügen, eine Insel, wortwörtlich a