Reihenbesprechung der »Die Apothekerin ermittelt«-Reihe von Jürgen Seibold

Und schon wieder eine Besprechung zu einer Reihe – ja, ich war fleißig im Urlaub. Diese Reihe habe ich mir in einer kleinen Buchhandlung in Pfronten gekauft, weil die Bücher, die ich für den Urlaub eingepackt hatte, doch nicht gereicht haben. Nachdem mir die Lesen auf eigene Gefahr-Reihe von Jürgen Seibold so gut gefallen hat und ich gesehen habe, dass es neben der bereits gelesenen Allgäu-Reihe noch diese gibt, war mir klar: Die muss es sein. 

Im Zentrum der Reihe steht die junge Pharmazeutin Maja Ursinus, die eigentlich eine vielversprechende Karriere in der Forschung vor sich hatte. Doch ihr Vater, Apotheker einer Füssener Apotheke, die seit Generationen im Besitz der Familie Ursinus ist, hat andere Pläne mit Maja: Er nutzt seine Kontakte, um Majas Karriere an der Uni zu beenden, in der Hoffnung, dass diese München verlässt und zurück nach Füssen kommt, um den Familienbetrieb zu übernehmen. Doch Maja denkt gar nicht daran und wird stattdessen angestellte Apothekerin in einer kleinen Münchner Apotheke. Trotz Unterforderung mag sie ihren Job und ihre kleine Münchner Ecke, so ist ihre WG nur wenige Minuten von der Apotheke entfernt.

Schwarzer Nachtschatten

Heil- und Giftpflanzen sind das Spezialgebiet der jungen Pharmazeutin Maja Ursinus. Dummerweise macht sie genau diese Expertise zur Mordverdächtigen in einem Zweifachmord: Erst wird ihr Ex-Geliebter qualvoll durch ein Pflanzengift namens »Schwarzer Nachtschatten« ermordet. Dann stirbt auch noch ihre verhasste Nachbarin auf dieselbe Weise. Unweigerlich gerät Maja ins Zentrum der Ermittlungen der Kripo, umso mehr da einer der beiden Ermittler in die Wohnung neben Maja gezogen ist und die Leiche der Nachbarin gefunden hat. Maja sieht nur eine Möglichkeit, ihre Unschuld zu beweisen: Sie ermittelt selbst. Und kreuzt damit nicht nur die Wege der Polizei, sondern wird auch zur Gefahr für den*die Täter*in und somit zur Zielscheibe ...

Rote Belladonna

Auf Bitte ihres Onkels wird Maja erneut zur Ermittlerin: Dieses Mal verschlägt es die junge Pharmazeutin nach Marburg. Dort soll sie verdeckt in einer Apotheke ermitteln, die auf Homöopathie spezialisiert ist. Die Eigentümerin der Apotheke, Elisabeth Wenderoth, ist eine alte Bekannte von Mamas Onkel und schwört auf die Heilkraft von Globuli. Als jedoch eine langjährige Kundin aufgrund von falsch dosierten Globuli mit Rotem Belladonna stirbt, wendet sich die Stimmung im Ort gegen die alte Apothekerin. Und auch Maja wird nach ihrer Ankunft schnell klar, dass es in Marburg so manche gibt, denen die Apotheke samt Angestellten ein Dorn im Auge ist. Waren die falsch dosierten Globuli am Ende gar kein Fehler, sondern Manipulation? Und wird es bei einer Toten bleiben?  

Weißes Teufelskraut 

Wieder wird Maja zu Ermittlungen geringen: Dieses Mal verschlägt es die gebürtige Füssenerin nach Darmstadt. Dort soll der berühmte Detox-Guru Dr. Hans Birkner einen wohlhabenden Geschäftsmann auf brutale Weise mit Gift ermordet haben. Majas Bruder leitet die Apotheke in der Klinik von Birkner und fürchtet seit der Verhaftung seines Chefs um seine berufliche Zukunft, denn aufgrund seiner Vergangenheit findet er kaum Alternativen. Als Birkners Anwalt sich an Maja wendet, um ein Gegengutachten zu erstellen, das seinen Mandanten entlasten soll, wittert Maja ihre Chance, sich als Expertin in dem Gebiet zu etablieren und ihrem Bruder zu helfen. Doch ihr Gegengutachten muss fehlerfrei sein, stammt das erste Gutachten doch von dem angesehensten Pharmazeuten der Pflanzenheilkunde. Doch Maja unterschätzt, wie viel sich hinter dem Tod des Geschäftsmannes tatsächlich verbirgt und manövriert sich im Zuge ihrer Ermittlungen in große Schwierigkeiten ...

Meinung

Die Reihe ist komplett anders als die beiden anderen. Die Reihe ist ernster, es fehlt die Komik und vor allem der erste Band war überraschend grausam, Band zwei und drei wieder weniger explizit. Geschrieben ist hauptsächlich aus Sicht von Maja, jedoch wechselt die Perspektive stellenweise auch zu anderen relevanten Personen, seien es die Ermittler*innen, Tatverdächtigen oder andere, sodass man immer wunderbar miträtseln kann. Gut geschrieben liest sich die Reihe schnell und flüssig und man entschwindet für ein paar angenehme und unterhaltsame Stunden in die Welt der Heil- und Giftpflanzen. Besonders dieser Aspekt hat es mir angetan: Die Einblicke in die Welt der Pharmazie, vor allem die vielfältige Arbeit in einer Apotheke, die mir so nicht annähernd bewusst war, kommt in den Bänden detailliert, verständlich und äußert interessant zur Geltung. Ich bin super gespannt und hoffe inständig, dass es einen vierten Band geben wird, denn mit dem Cliffhanger nach Band drei kann ich einfach nicht leben. Aber lest doch am besten selbst.




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Daten zu den Büchern 

Titel: Schwarzer Nachtschatten 
Autor*in: Jürgen Seibold
Sprache: Deutsch
Verlag: Piper
Taschenbuch | 270 Seiten | ISBN: 978-3-492-31378-0

Titel: Rote Belladonna 
Autor*in: Jürgen Seibold
Sprache: Deutsch
Verlag: Piper
Taschenbuch | 262 Seiten | ISBN: 978-3-492-31379-7

Titel: Weißes Teufelskraut 
Autor*in: Jürgen Seibold
Sprache: Deutsch
Verlag: Piper
Taschenbuch | 256 Seiten | ISBN: 978-3-492-31764-1

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