Rezension zu »Dark Sigils – Was die Magie verlangt« von Anna Benning

»Die Mage ist heute ein Teil unseres Lebens. Sie ist überall, auf jedem Kontinent, in jedem Land und in jeder Stadt. Menschen töten, um sie zu besitzen. Menschen sterben, weil sie es tun. Und andere Menschen, so wie ich, kämpfen mit ihr, um zu überleben.«

Früher, zu unserer Zeit, existierte Magie nur in Träumen, entsprang der Fantasie. Doch in London im Jahr 2042 ist Magie seit 15 Jahren präsent und vor allem eins: anders als in der Vorstellung. Damals, vor 15 Jahren, tauchte der Mirror über London und anderen Städten auf. Eine Spiegelwelt, in der Magie existiert und zum alltäglichen Leben gehört. So fand Magie ihren Weg in die »normale« Welt; sie ist eine blau schimmernde Flüssigkeit, gefährlich, düster, macht süchtig und Menschen gehen an ihr zugrunde. Ihre Existenz in der Welt führte zu Korruption, Klassenbildung, Sucht, Krankheit und Tod. Gleichzeitig ist sie Freizeitsport. In sogenannten Heptadomes finden regelmäßig Kämpfe statt zwischen Menschen, die sogenannte Sigils (besondere Artefakte wie Armbänder) einsetzen, um Magie zu nutzen. Rayne ist eine dieser Kämpfer*innen, doch sie kämpft nicht zum Spaß, sondern um zu überleben: Sie und ihre Freundin Lily wuchsen in einem Waisenhaus in den Outskirts, den Armenvierteln Londons auf. Dort leben sie noch immer, unterdrückt und kontrolliert von Lazarus Wright, dem Anführer der Nightserpents, einer Gang, die es sich zur Aufgabe gemacht, die Outskirts zu regieren. Rayne und Lily wollen diesem Leben entfliehen und sehen die Kämpfe als einzige Möglichkeit an, um an genügend Geld für eine Flucht zu bekommen. Doch bei ihrem ersten Kampf in der Profiliga gerät Raynes Magie außer Kontrolle, verfärbt sich von blau zu schwarz. Ihre einzige Rettung ist Adam, der Mirrorlord, Träger eines von sieben Dark Sigils, der mächtigsten Sigils der Welt. Rayne muss sich entscheiden: für den sicheren Tod in Freiheit oder für die Dark Sigils und damit für ein Leben im goldenen Käfig des Mirrors.

Ich gebe zu, das Buch habe ich nur wegen des Covers aus dem Stapel gezogen. Und nachdem ich von Air Awoken derart begeistert war, hat der Klappentext sowie das Urban-Fantasy-Label meine Neugier zusätzlich geweckt. Was soll ich sagen? Ich habe den ersten Teil der Dark Sigils-Trilogie an einem Tag verschlungen. Das Setting war für mich total neu – zugegeben, neben Harry Potter, Herr der Ringe und Game of Thrones habe ich in der Fantasy-Welt aber auch noch nicht viel Erfahrung. Die Protagonistin Rayne konnte mich von Anfang an überzeugen, sie war sympathisch, ihre Handlungen nachvollziehbar und als Gesamtfigur einfach stimmig. Die Beziehung zu ihrer Freundin Lily fand ich erfrischend und berührend. Und dann gibt es natürlich noch Adam und die restliche Mirror-Welt: Ich mochte ihn ja von Anfang an, er hat mich einfach so wunderbar an Aldrik in Air Awoken erinnert. Die restlichen Charaktere, die Handlungsstränge waren abwechslungsreich, vielfältig, in sich und in Bezug auf die restlichen schlüssig. Dieses Wow-Gefühl, das ich bei Air Awoken hatte, blieb hier zwar aus, aber: Dark Sigils – Was die Magie verlangt ist eine tolle, fesselnde, spannende Geschichte, in der man super für ein Weilchen verschwinden kann und endet mit einem Cliffhanger, der intensiv genug ist, um sofort Lust auf den nächsten Teil zu haben, der einen aber auch nicht völlig aufgelöst zurücklässt. Ich werde mir den nächsten Band definitiv kaufen, ich bin super neugierig, wie die Geschichte von Rayne, Adam und dem Rest weitergeht!




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Daten zum Buch
Titel: Dark Sigils – Was die Magie verlangt (Altersempfehlung ab 14)
Autor*in: Anna Benning
Sprache: Deutsch
Verlag: Fischer Kinder- & Jugendbuch
Paperback | 496 Seiten | ISBN: 978-3-7373-6200-9

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