Rezension zu »Air Awoken« von Elise Kova
Die fast 18-jährige Vhalla Yarl lebt im kaiserlichen Palast in Solarin, der Hauptstadt des Kaiserreichs Solaris. Doch sie stammt aus einfachen Verhältnissen: Aufgewachsen ist sie im Osten des Kaiserreichs, ihr Vater verschaffte ihr die Stelle am Hof, um ihr ein besseres Leben zu ermöglichen. So arbeitet sie also als Elevin in der kaiserlichen Bibliothek, liebt Bücher und deren Geschichten mehr als Menschen und verbringt ihre Zeit neben dem Lesen mit ihren beiden besten Freund*innen und träumt vom hübschen Prinzen Baldair, dem sie einmal zufällig begegnet ist. Doch im Laufe einer einzigen Nacht ändert sich ihr Leben für immer: Der Prinz kehrt verletzt aus dem Krieg im Norden des Landes zurück, die Heiler*innen brauchen jede Hilfe – auch die von Vhalla. Und so beginnt sie in ihren geliebten Büchern nach einer Heilung für – wie sie vermutet – Prinz Baldair zu suchen und wird fündig. Doch sie rettet nicht dem hübschen Prinzen das Leben, sondern dessen älterem Bruder: Kronprinz Aldrik, 24 Jahre alt, im Volk ungeliebt und als arrogant und »Feuerlord« beschimpft.
Kurz darauf wird sie vom Minister der Magie Victor Anzbel in den Turm der Magier*innen entführt, die ihr eröffnet, dass auch Vhalla eine Magierin sei. Doch Vhalla ill damit nichts zu tun haben, sie ist zufrieden mit ihrem Leben und hat von klein auf gelernt, dass Magie etwas schlechtes, böses ist. Doch die Magier*innen bleiben beharrlich, wollen Vhalla zu einem Leben im Turm überreden. Sogar der Kronprinz, selbst ein mächtiger Magier und Feuerzähmer, nimmt sie unter seine Fittiche, auf seine ganz eigene, spezielle Art und Weise. Denn Vhalla ist etwas Besonderes: Die erste Windläuferin seit fast 150 Jahren. In Solaris existieren vier Arten von Magie, jeweils basierend auf den vier Elementen und verbunden mit besonderen Kräften je nach Element – doch die Magie der Luft galt bis zu Vhalles Erweckung als ausgestorben. Vhalla braucht Bedenkzeit, traut der Magie nicht, den Magier*innen nicht, will ihr altes Leben nicht einfach aufgeben. Aber der Krieg bringt Gefahren in die Hauptstadt und auch Vhalla gerät durch ihre besonderen Fähigkeiten mehr und mehr ins Zentrum der Aufmerksamkeit ...
Wow! Was für eine Geschichte, was für ein Auftakt für diese Fanstasy-Reihe! Ich bin begeistert, gefesselt, gefangen in dieser Welt. Ich habe gar nicht mitbekommen, wann dieses Buch mich in seinen Bann gezogen hat und plötzlich war ich mitten drin, emotional involviert. Man findet sich so schnell ein in der Welt, braucht keine komplexen Worterklärungen, sondern liest einfach drauf los und taucht ein in etwas Fremdes, Magisches. Ich habe Vhalla in mein Herz geschlossen. Ihre sympathische, manchmal auch etwas naive Art. Ihre unbändige Liebe zu Büchern. Wie sie sich für sich einsetzt, Konventionen bricht, dir richtige Entscheidung für ihr Leben treffen will, egal was andere sagen. Und ich habe Aldrik in mein Herz geschlossen. Seine schroffe, abweisende, emotional verschlossene Art. Wie durch die wunderbare Beschreibung seiner Mikik und Gestik trotzdem sichtbar wird, dass er am Ende Gefühle hat, sie aber nur nicht zeigen kann. Wie feinfühlig sich eine Beziehung zwischen Vhalla und Aldrik entwickelt, verändert. Kombiniert mit einer Dreiecksbeziehung, denn Vhallas bester Freund Saleem gesteht ihr ihre Gefühle – und am Ende des Tages wäre er die logische, einfachere, standesgerechtere Wahl, oder nicht? Packt darauf noch eine Welt voller Magie. Kombiniert es mit Krieg, Gesellschaftskritik, Abenteuer. Romantik trifft auf Fantasy trifft auf Erwachsenwerden. Wirklich – was für ein Buch! Der zweite Teil kann gar nicht schnell genug übersetzt und veröffentlicht werden!
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