Rezension zu »Diva del Garda« von Katharina Eigner

Restauratorin Rosina ist verliebt darin, verliebt zu sein. Deshalb kann sie gar nicht anders, als sich von einer intensiven Beziehung in die nächste zu stürzen, Herzschmerz und Liebeskummer inklusive. Rosina fällt tief und steht schnell wieder auf, schließlich wartet die nächste große Liebe vielleicht schon mit einem gekühlten Aperol im nächsten Café. Und mal ehrlich: Wer kann im traumhaften Örtchen Riva am Gardasee schon lange traurig sein? Nach der neuesten Trennung hat Rosina doch ein wenig zu kämpfen, denn dieses Mal hat sie nicht nur ein gebrochenes Herz, sondern auch ihr Haus verloren. Doch wo sich Türen schließen, öffnen sich bekanntlich Fenster: Rosina kauft sich ein Wohnmobil und lebt jetzt erstmal mobil, und zwar ganz allein. So jedenfalls der Plan. Wie der Zufall es will, sammelt sie am Straßenrand Mario ein. Der attraktive Ex-Kardinal hat dem Vatikan den Rücken gekehrt und befindet sich aktuell nicht nur auf Sinn-, sondern auch auf der Suche nach einem Ort zum Schlafen. Rosina wirft ihre guten Vorsätze über Bord und nimmt Mario kurzerhand bei sich auf. Schnell wird ihre Wohn-WG zur Arbeitsgemeinschaft, denn: Ein teures Kunstwerk wurde gestohlen und beide stürzen sich in die Ermittlungen. Dabei stehts begleitet von Rosinas guter Freundin, die es gewohnt ist, hinter Rosina aufzuräumen und so bodenständig ist wie Rosina flatterhaft und die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt. Es kann also nichts schief gehen bei diesem ungewöhnlichen Ermittler:innen-Trio.

Hach, war das spaßig! Rosina ist eine Nummer für sich und wenn man auch manchmal den Kopf schütteln muss über ihre Art, die Welt zu sehen, hat man sie doch vom ersten Moment an gern und freut sich für sie mit. Hier diente Rosinas Freundin als gelungene Identifikationsfigur, die immer wieder in Rosinas trubeliges Leben hineingerissen wird, oft verzweifelt, aber am Ende doch froh ist über all die Abenteuer, Hochs und Tiefs, die sie ohne Rosina nicht erleben würde. So schräg es klingen mag: Ex-Kardinal Mario ist eine perfekte Ergänzung für diesen Krimi, denn diese Figuren harmonieren einfach! Auch die Ermittlungen im Kunstraub waren spannend, informativ und am Ende überraschend. Vielleicht hätte ich mir ein bisschen mehr Fokus auf den Krimiteil der Handlung gewünscht, aber auch so konnte mich der Kriminalroman von Kapitel eins an abholen und vor allem eins: bestens unterhalten. Nicht zuletzt, sondern in erster Linie ist „Diva del Garda“ eine Liebeserklärung an den wunderschönen Gardasee und an die italienische Art zu leben. Voller schillernder und ausführlicher Landschafts-, Ort- und Essensbeschreibungen hat mich der Krimi ins warme Italien entführt. Ich freu mich auf die Fortsetzung der Reihe im April!

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Daten zum Buch

Titel: Diva del Garda

Autor*in: Katharina Eigner

Sprache: Deutsch

Verlag: Gmeiner

Taschenbuch | 281 Seiten | ISBN: 978-3-8392-0348-4