Rezension zu »Unterm Schinder« von Andreas Föhr

Verzwickte Lage für Leo Kreuthner: Sein erkorener Erz-Rivale und Polizeikollege wird als Held gefeiert und eigentlich will doch Kreuthner der neuen, jungen Polizei-Kollegin imponieren. Also tut er, was er. Besten kann: Die Grenzen des Legalen und des Anstands zu seinen Gunsten dehnen. Der Plan ist einfach und geht doch gewaltig schief. Am Ende findet der »Leichen-Leo«, was er immer findet: Eine Leiche. Dies ruft Wallner und sein Team auf den Plan. Der Tatort ist auffällig, weißt er doch starke Parallelen zu einem früheren Fall auf: Vor zwei Jahren wurde am selben Ort und auf dieselbe Weise bereits ein männliches Opfer ermordet aufgefunden. Dieses Mal handelt es sich um die Frau des damaligen Opfers. Grausamer Zufall oder steckt doch mehr dahinter? Wurde am Ende sogar eine unschuldige Person inhaftiert? 

Achja, die Kreuthner und Wallner-Reihe. Ich habe die Reihe erst dieses Jahr für mich entdeckt und sie zählt inzwischen definitiv zu einer meiner liebsten Reihen! Auch der jetzige neunte Band war einfach Klasse. Amüsant wie man Polizeiobermeister Kreuthner und Kriminalhauptkommissar Wallner auf ihre jeweils ganz eigene Art eben kennt, spannend und einfach Unterhaltung pur! Und wer die Reihe kennt, der weiß, dass Manfred, Wallners Opa, nicht fehlen darf, der mit seinen Ideen und spontanen Einfällen immer ordentlich für Furore sorgt. So auch dieses Mal, hat der Anfang achtzig Jährige doch das Gefühl, alkohol- und drogentechnisch in seinem bisherigen Leben nicht genug experimentiert zu haben. Was sich schleunigst ändern soll, schließlich weiß man nicht, wie viel Zeit einem noch bleibt. Und welcher Ort eignet sich besser dafür aus die berüchtigte Mangfallmühle? Als wäre das nicht schon genug für Wallner. Dazu kommt aber noch dieser knifflige Fall, bei dem die Frage im Raum steht: Ist alles nur ein Zufall oder hat jemand bei den Ermittlungen vor zwei Jahren entscheidende Hinweise übersehen und der*die eigentliche Täter*in ist noch immer frei und hat erneut zugeschlagen? Kreuthner muss sich indessen mit der Vergangenheit befassen. So spielt der Krimi auch in zwei Handlungssträngen: In der Jetztzeit ermitteln Wallner und Kreuthner, in der Vergangenheit erlebt man die Geschehnisse rund um den ersten Mord aus Sicht der Beteiligten. Häppchenweise erhält man somit Indizien und Hinweise, die einen zum Rätseln einladen. 

Wie immer ein gelungener, spannender und witziger Krimi vom Tegernsee mit jeder Menge Lokalkolorit und einzigartigen Charakteren! 




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Daten zum Buch 
Titel: Unterm Schinder
Autor*in: Andreas Föhr
Sprache: Deutsch
Verlag: Piper
Taschenbuch | 384 Seiten | ISBN: 978-3-426-52288-2

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