Rezension zu »Wovon die Sterne träumen« von Manon Fargetton

Wovon die Sterne träumen erzählt die Geschichte von fünf Menschen in Frankreich, die alle miteinander verbunden sind. Teilweise wissentlich, teilweise nicht. Alix, eine 17-jährige Schülerin kurz vor dem Abi. Sie träumt davon, Schauspielerin zu werden, will Schauspiel an einer renommierten Uni in Paris studieren. Titouan ist 15 Jahre alt und liebt Legos und Video-Spiele. Nach den Sommerferien stürzt er seine restliche Familie in zunehmende Sorgen, denn er hat beschlossen, sein Zimmer nicht mehr zu verlassen. Geht weder in die Schule, noch zu gemeinsamen Abendessen in die Küche. Gabrielle ist begeisterte Schauspiellehrerin, geht auf in ihrer Arbeit, nimmt sich das Glück und die Zukunft ihrer Schüler*innen zu Herzen. Nur privat ist sie verschlossen, weigert sich, Beziehungen jeglicher Art einzugehen, rennt weg, wenn ihr jemand näher kommt. Armand ist ein Violinen-Lehrer, der früher einmal Konzertviolinist werden wollte, aber nach der Geburt seiner Tochter alles hinter ihr angestellt hat. Jetzt, da sie erwachsen wird und seine ungeteilte Aufmerksamkeit mehr und mehr abzulehnen beginnt, fällt ihm auf, dass sich sein ganzes Leben nur um sie dreht. Und zum Schluss ist da noch Luce, die ehemalige Pilotin, die seit dem Tod ihres Mannes vor wenigen Jahren ihre Lebenslust verloren hat und darauf wartet, ihm Tod endlich wieder mit ihm vereint zu sein. Fünf Menschen, deren Leben mal mehr, mal weniger miteinander verknüpft sind. Fünf Menschen mit ihren ganz eigenen Geschichten. Fünf Menschen, deren Leben sich durch eine Nachricht einer unbekannten Telefonnummer für immer verbinden, beeinflussen, verändern. Schicksal, Zufall, Magie. Leben. 

Mir hat dieses Jugendbuch unheimlich gut gefallen. Die Kunst in all ihren Formen steht definitiv im Vordergrund, ist die Geschichte doch in 5 Akten geschrieben. Gesteuert und erzählt von einer unbekannten Stimme. Jemand von ihnen, der Zufall, das Leben? Und so taucht man ein, erfährt aus den wechselnden Perspektiven der Fünf ihre Geschichte. Ihre Hoffnungen, Träume, Ängste. Sieht zu, wie sich Fäden knüpfen, ihre Leben sich mehr und mehr verweben. Ohne, dass es ihnen bewusst ist. Für mich nicht nur eine Geschichte für Jugendliche, sondern für alle. Weil die Charaktere so viele verschiedene Altersgruppen und Lebensabschnitte umfassen. Mit verschiedensten Problemen kämpfen. Die Träume einer jungen Erwachsenen, die Ängste eines Jugendlichen auf der einen, Verlust, Bindungsängste, Trauer, Loslassen auf der anderen Seite. Ein Vater, der nicht sieht, dass er seine Tochter loslassen muss, damit sie bei ihm bleibt. Eine Frau, die ihr eigenes Glück vernachlässigt aus Angst, verletzt zu werden. Eine Frau, die vor Liebe und Sehnsucht nach einem Toten ihr eigenes Leben links liegen lässt. Eine Geschichte über Generationen und Gefühle hinweg, die mich wirklich berührt hat. 




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Daten zum Buch
Titel: Wovon die Sterne träumen (Altersempfehlung ab 14)
Autor*in: Manon Fargetton
Sprache: Deutsch
Aus dem Französischen übersetzt von Annette von der Weppen
Verlag: Carlsen
Paperback | 416 Seiten | ISBN: 978-3-551-58472-4

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