Rezension zu »Die Therapie« von Sebastian Fitzek

Der 43-jährige Viktor Larenz ist ein bekannter und renommierter Psychiater. Besser gesagt war mal. Denn inzwischen hat er seine Praxis dicht gemacht, seine Tage als Psychiater liegen hinter ihm. Der Grund: Seine 12-jährige Tochter Josephine, von allen nur Josy genannt, leidet seit geraumer Zeit unter schweren medizinischen Symptomen und Viktor kümmert sich um sie. Trotz zahlreicher Besuche bei allen möglichen Ärzt*innen findet sich einfach keine Ursachen für die Leiden seiner Tochter. Vielleicht kann ja der Allergologe, ein Freund der Familie, weiterhelfen? Ein Termin, der Viktors Leben für immer aus der Bahn wirft. Denn Josy verschwindet spurlos. Niemand hat sie gesehen, angeblich hatte sie noch nicht mal einen Termin in der Praxis. Für Viktor bricht die Welt zusammen. 

Heute, einiger Jahre später. Viktor ist inzwischen in einer geschlossenen psychiatrischen Klinik untergebracht und wird ruhig gestellt. Sein behandelnder Psychiater Dr. Martin Roth will Viktor helfen, denn ihm droht das Gefängnis. Als letzten Ausweg sieht Dr. Roth nur. dass Viktor ihm erzählt, was passiert ist. Wie er herausgefunden hat, was mit Josy passiert ist und wie es zu Viktors jetziger Lage kommen konnte. Denn erst vier Jahre nach Josys Verschwinden, Viktor lebt inzwischen zurückgezogen auf der Insel Parkum, kommt Licht ins Dunkel. Inmitten eines herannahenden Sturm taucht die hübsche, aber psychisch labile Anna Spiegel vor Viktors Tür auf und möchte von ihm behandelt werden. Doch schnell wird klar: Sie weiß mehr über Viktor und Josy, als sie zugibt. Und so taucht man ein in Viktors Erinnerungen ...

Was soll ich sagen? Dieser Psychothriller ist bisher der mit Abstand beste von Fitzek! Ich weiß einerseits gar nicht wo ich anfangen soll und gleichzeitig will ich auch nichts erzählen, um euch die Spannung nicht zu verderben. Dieses Buch hat es in sich. Eine Wendung folgt der nächsten. Man verliert den Überblick, gewinnt ihn zurück, aber halt: Das hier ist immerhin ein Fitzek. Überblick gibt es nicht. Viktors Geschichte ist faszinierend, verstörend, furchtbar, genial geschrieben. Die Spannung, das beschriebene Unwetter fast spürbar. Und das vielleicht Beste an dem Ganzen: In diesem Buch passiert so viel, wendet sich das Blatt so oft, dass man sich das Ende unmöglich merken kann. Heißt: In ein paar Jahren wird Die Therapie von neuem gelesen und ich freue mich jetzt schon wahnsinnig darauf, wieder total von den Socken und gefesselt vom Geschehen zu sein!




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Daten zum Buch
Titel: Die Therapie
Autor*in: Sebastian Fitzek
Sprache: Deutsch
Verlag: Knaur
Taschenbuch | 336 Seiten | ISBN: 978-3-426-63309-0

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