Rezension zu »Todesglut« von Cathrin Moeller

Inzwischen dient das alte Rügener Anwesen der von Berlows, früher gefürchtete Raubritter, als »Akademie des Verbrechens«. Ziel der Akademie ist es, eine international anerkannte Elitepolizei auszubilden. 2019 studieren u.a. Charlotte, Marcus, Aron, Neda und Sophie an der Akademie – alle interessante Persönlichkeiten mit Ballast und persönlichen Beweggründen für ihr Studium. Zu den Lehrenden gehört beispielsweise Borowski, ehemaliger Schauspieler, der den Studierenden Täuschen und Tarnen näher bringen soll. Durch den unerwarteten Tod der Viktimologie-Dozentin Dorothea Weller, stößt der ehemalige Kriminalkommissar mit einer nahezu perfekten Aufklärungsrate Henry Zornik zur Akademie und übernimmt die Leitung des Viktimologie-Kurses. Seine Spezialität: Sich in Mörder*in und Opfer gleichermaßen hineinversetzen zu können. Seine Devise: »Denkt wie die Mörder*innen!« Um den Kurs interessant zu machen, wählt Zornik einen ungelösten Fall: Bei einem Brand der Stadtbibliothek in Bergen wurde eine verkohlte Leiche gefunden, deren Identität nie geklärt werden konnte. Anhand dieses Praxisbeispiels will Zornik den Studierenden erläutern, wie man die Identität eines Opfers feststellt und dadurch nicht nur das Tatmotiv, sondern letztendlich auch den*die Täter*in zu fassen bekommt. Um die Sache interessanter zu machen, ruft Zornik einen Wettkampf ins Leben: Wer zuerst herausfindet, wer die Tote ist, gewinnt und besteht den Kurs ohne Klausur. Natürlich sind die Studierenden Charlotte, Marcus und Co. hochmotiviert, aber auch Zorniks Kampfgeist ist geweckt – schließlich will er als erfahrener Ermittler nicht hinter den Studierenden zurückliegen. Doch aus dem Spaß wird schnell bitterer Ernst: Plötzlich schweben nicht nur Zornik, sondern auch die Studierenden in Lebensgefahr ...

Bei Todesglut handelt es sich um den ersten Teil der neuen Akademie des Verbrechens-Reihe und ich werde mir den zweiten Teil definitiv auch kaufen. Das Setting war mal was ganz anderes, ich habe inzwischen schon einige (Regio-)Krimis gelesen, die an allen möglichen Orten spielten und in denen alle möglichen Kombinationen aus Ermittelnden und Beratenden eingesetzt wurden, aber eine Akademie und die Kombi aus Ermittelnden und Studierenden ist mir bisher noch nicht begegnet. Und es hat für mich wirklich gut funktioniert. Zuträglich waren hier auch die verschiedenen Perspektiven, aus denen die Geschichte erzählt wurde: Kapitelweise erlebte man das Geschehen entweder aus Sicht von Zornik oder Charlotte und auch die Perspektive des*der Täter*in wurde regelmäßig eingenommen, wodurch den Rezipierenden nicht nur der Kriminalfall, sondern auch Einblicke in die Privatleben der Charaktere näher gebracht werden. Die Geschichte war spannend und unerwartet und obwohl ich einige Vermutungen hatte, bleib ich so lange ahnungslos, wie die Autorin es beabsichtigt hat. Für einen Regio-Krimi fand ich die Gewaltszenen tatsächlich auch recht grausam, auch mal eine nette Abwechslung! Und am Ende gab's sogar noch einen Mini-Cliffhanger samt Anspielung darauf, worum es im zweiten Teil gehen könnte.




..................................................................

Daten zum Buch
Titel: Todesglut
Autor*in: Cahtrin Moeller
Sprache: Deutsch
Verlag: Rowohlt
Taschenbuch | 528 Seiten | ISBN: 978-3-499-00804-7

Kommentare