Rezension zu »Nights in Rodanthe« von Nicholas Sparks

Adrienne Willis ist 60, seit 17 Jahren geschieden, hat drei erwachsene Kinder sowie Enkelkinder. Und sie ist zufrieden mit ihrem Leben, würde nichts ändern. Als ihre Tochter jedoch unerwartet ihren Mann verliert und in eine Depression abzurutschen droht, beschließt Adrienne, ihr ihr bestgehütestes Geheimnis zu erzählen, um ihr zu helfen: Ihr Wochenende in Rodanthe von vor 14 Jahren. 

Da die Kinder die Ferien bei ihrem Ex-Mann verbringen, erklärt sich Adrienne dazu bereit, ein paar Tage auf das Inn ihrer Freundin Jean in Rodanthe aufzupassen. Es herrscht Nebensaison und ein heftiger Nor'easter befindet sich im Anflug, dementsprechend rar sind die Buchungen und es verspricht ein ruhiges Wochenende zu werden. Tatsächlich gibt es nur einen Gast: den 55 Jahre alten Paul Flanner. Paul ist ein erfolgreicher, ehemaliger Chirurg, geschieden, und Vater eines Sohnes, zu dem er seit Jahren keinen Kontakt mehr hat. Im Zuge eines Vorfalls hat Paul beschlossen, sein Leben zu ändern, das nur aus Arbeit und der Suche nach immer mehr – vor allem auf Kosten seiner Familie – bestand. Rodanthe ist für ihn nur eine Zwischenstation, um mit seiner Vergangenheit abzuschließen. Er möchte sich seiner Zukunft, seinem Sohn, zuwenden. Als die beiden einzigen Menschen in Inn, kommen sich Adrienne und Paul zwangsläufig näher, lernen sich kennen, verlieben sich Hals über Kopf. Finden ihm jeweils anderen das, was sie schon lange suchten, ohne es zu wissen. Es folgen Tage voller Liebe und Zuneigung. Doch beide wissen, wenn das Wochenende vorbei ist, endet auch ihre gemeinsame Zeit. Zumindest vorerst. Denn beide müssen erstmal getrennt sein, um für immer zusammen sein zu können. Aber dann kommt ihnen das Leben in die Quere.

Ich hatte bisher echt noch kein Buch von Nicholas Sparks, das mir nicht gefallen hat. Und inzwischen fehlen mir nicht mehr viele, daher genieße ich die wenigen, die mir noch bleiben, umso mehr. Auch Nights in Rodanthe hat es mir wieder angetan: Die Geschichte ist leicht, gefühlvoll, lebensnah, auf genau die richtige Art traurig. Sie erzählt von zweiten Chancen, davon, dass es nie zu spät ist, sein Leben von Grund auf zu ändern. Dass man nie zu alt ist, um sich neu oder vielleicht auch zum ersten Mal zu verlieben. Dass man ankommen kann, findet, was man so lange schon gesucht hat. Dass man zugreifen sollte, wenn sich die Chance auf Liebe und Glück ergibt, denn das Leben ist flüchtig und am Ende viel zu kurz. Dass das Leben schön sein, wegen der Höhen und trotz, aber auch wegen der Tiefen, weil sie nunmal einfach dazugehören.






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Daten zum Buch
Titel: Nights in Rodanthe 
Autor*in: Nicholas Sparks
Sprache: Englisch
Verlag: Grand Central
Taschenbuch | 222 Seiten | ISBN: 978-1-4555-7175-8

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