Rezension zu »Nordwestnacht« von Svea Jensen
Im inzwischen dritten Teil der St. Peter-Ording-Krimi-Reihe von Svea Jensen dreht sich diesmal alles um das Filmteam der Serie Tödlicher Norden, dessen neueste Staffel in St. Peter-Ording gedreht werden soll. Auch die dort ansässige Polizei ist in den Dreh integriert: Als Polizeiberater am Filmset hat der junge Polizist Nils Scheffler direkten Kontakt zu der Crew und den Schauspieler*innen. Besonders die junge Schauspielerin Julia Manshardt sowie das Feeling am Set haben es ihm angetan ... Als Nils mitbekommt, dass Julia augenscheinlich von einem Stalker belästigt wird, schrillen bei ihm alle Alarmglocken. Sofort wendet er sich an seine Vorgesetzten: Dienststellenleiter Hendrik Norberg sowie die für Vermisstenfälle zuständige Anna Wagner. Beide sind jedoch von jeweils anderen Dingen beschlagnahmt. Während Anna in einer neuen Beziehung mit einem Kollegen steckt und sich auf die bevorstehenden Wochen Urlaub freut, steckt Norberg in polizeilichen Ermittlungen, denn Tom Förster, ein Teil der Filmcrew von Tödlicher Norden, wurde tot aufgefunden: Am Pier festgebunden ertrank er bei Flut. Nils wittert sofort Lebensgefahr für Julia, Norberg hingegen glaubt nicht an einen Zusammenhang. Wer von beiden behält recht? Und wie tief sind die verschiedenen Mitglieder der Filmcrew tatsächlich in den Fall verwickelt?
Wie auch die beiden vorherigen Teile hat sich Nordwestnacht wieder leicht und angenehm lesen lassen. Der Schreibstil ist locker und entspannt, man merkt kaum, wie schnell man sich durch das Buch durchliest! Schön fand ich auch wieder die Orts- und Landschaftsbeschreibungen von St. Peter-Ording, die die Lust auf einen Kurzurlaub wecken. Der Fall an sich ist natürlich kein Thriller-Niveau und auch nicht der aller spannendste Krimi der Welt, aber: Muss er auch nicht sein! Für mich sind die Fälle rund um Norberg, Anna und Nils vor allem eins: unterhaltsam! Ich tauche gern ein in die Privatleben und Probleme der Protagonist*innen: Anna, die nach ihrer Scheidung zum ersten Mal wieder eine Beziehung eingegangen ist. Norbergs Familienleben und sein hin- und hergerissen Sein zwischen beruflichen Träumen und familiärem Pflichtgefühl. Und Nils, der im dritten Teil zum ersten Mal stärker präsent ist und mit der Diskrepanz zwischen beruflicher Distanz und Verliebtsein zu kämpfen hat. Für mich eine leichte Lektüre für entspannte Tage. Und trotzdem muss ich betonen, dass der Fall nicht durchschaubar war. Er enthielt Wendungen und Irreführungen, die ich so nicht habe kommen sehen und einen Cliffhanger, der mich jetzt schon auf Teil vier gespannt sein lässt!
Kommentare
Kommentar veröffentlichen